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Aminet 28 (1998)(GTI - Schatztruhe)[!][Dec 1998].iso
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1992-09-02
|
10KB
|
168 lines
Acta-Amiga FD ... VERSPIELT
Matthias Blumenthal 02.06.98
Test mit Hardware: Amiga 1200, OS 3.0
Programm:
China Tiles 1.0
Autor:
Stephen Hughes
Art:
Freeware
Fundorte CD:
Aminet 9/game/think
Disk:
Notandus 23
Das Spiel Shanghai findet sich nicht selten in der FD-Welt. In der Regel
sind die Varianten wohlgeraten, und nur verschwindend wenige Ausnahmen
bestätigen diese Regel. Ob sich diese Umsetzung des Gleiche-Bilder-Su-
chen-Und-Entfernen-Spieles eher unter die Ausnahmen mischt oder zur Ma-
jorität gezählt werden kann, wird sich vielleicht am Ende dieser Be-
trachtung herausgestellt haben ... oder auch nicht.
Zur vermutlich unnötigen Erinnerung noch einmal kurz das Konzept von
Shanghai und damit China Tiles. Viele, viele Piktogramme (im konkreten
Fall 120), von denen jeweils vier identisch sind, sind neben- und über-
einander angeordnet. Am Ende des Spieles sollte der Bildschirm frei von
kleinen Bildern sein. Dazu werden im Erfolgsfall sechzigmal zwei gleiche
gesucht und - oh, Wunder - auch gefunden. Die Pärchen werden markiert,
woraufhin sie verschwinden. Markieren lassen sie sich allerdings nur
dann, wenn sie nicht von anderen Piktogrammen eingeschlossen werden,
sprich am Rande einer horizontalen Reihe liegen.
Relevant für die Erfolgsaussichten ist neben einem nicht allzu unglück-
lichen individuellen Aufbau einer Runde (die Bildchen formieren sich
nach dem Zufallsprinzip, und wenn beispielsweise drei identische über-
einander liegen, kann die Übung nicht gelingen) die grundsätzliche An-
ordnung der Piktogramme. Und China Tiles bietet gleich fünfzehn (!) An-
ordnungen und damit zwangsläufig ebenso viele Schwierigkeitsgrade.
Behauptete gerade ein Tor, daß China Tiles fünfzehn Anordnungen böte?
Ha, weit gefehlt, denn mit fünfzehn kommt es zwar von Haus aus, durch
die Funktion Level laden finden sich jedoch noch zwei weitere 15er-An-
ordnungen ein. Ganz zu schweigen von dem unendlich leicht bedienbaren
Leveleditor, der, sofern sich der Nutzer seiner bedient, die Zahl der
Startvoraussetzungen annähernd ins Unzählbare erhöht.
So sympathisch sich China Tiles im Vorfeld einer Partie durch die ein-
fache Wahl eines Aufbaus (jeweils fünfzehn Level werden im Kleinformat
dargestellt, aus denen der Spieler per Mausklick wählen kann), so ange-
nehm gestaltet sich die Bedienung im Spiel - ein Klick auf das gewünsch-
te Piktogramm, ein Klick auf sein Pendant - weg sind die beiden! Wurden
zwei verschiedene Bilder ausgesucht, wird die Markierung des erstgewähl-
ten aufgehoben, die des zweiten bleibt erhalten. Dieses unkomplizierte
Gebaren ist wesentlich angenehmer als etwa das Auftauchen eines Reque-
sters, der dem Spieler überflüssigerweise mitteilt, daß er scheinbar ei-
nen Fehler gemacht hat.
Der mutmaßlich wichtigste Faktor bei einem Shanghai ist die Gestaltung
der Piktogramme. Und zwar weniger aus ästhetischen, sondern aus pragma-
tischen Gründen - sind die Teile gut voneinander zu unterscheiden, oder
sehen sie bei einer flüchtigen Betrachtung alle gleich aus (es gibt un-
schöne Beispiele für diese Art Lapsus ...)? Die Anwort lautet: Die Teile
lassen sich bei China Tiles hervorragend voneinander unterscheiden. Sehr
prägnante Motive wurden gewählt, von denen keines allzu große Ähnlich-
keiten mit anderen aufweist.
Da von Äußerlichkeiten die Rede ist - das Programm siedelt sich hin-
sichtlich seiner Güte als optischer Freudenbringer in der besseren Mit-
telklasse an. Der Eröffnungsbildschirm ist mit einer Laufschrift ausge-
stattet und bei einem kompletten Bildchen-Abbau kommt ein nett blinken-
der Gratulations-Screen daher, was zwar ganz hübsch, aber keine Begei-
sterungsstürme auszulösen in der Lage ist.
Während des Spieles werden fünf nicht zu übersehende oder gar zu verfeh-
lende Schalter zur jederzeit möglichen Benutzung angeboten. "Find" ent-
fernt, sofern vorhanden, selbsttätig Pärchen, "Help" klärt den Nutzer
schriftlich über das Reglement auf, "Undo" läßt das zuletzt verschwunde-
ne Bilderpaar wieder erscheinen, "Cheat" aktiviert einen Schummelmodus
und "Quit" beendet die Partie. All diese Funktionen sind sinnvoll, wenn
auch ein Mehrfach-Undo und eine Find-Funktion, die Pärchen nur findet
und nicht eigenständig vom Bildschirm verbannt, weil ein anderer Zug den
Vorrang haben könnte, zwar nicht zwingend vonnöten, dennoch wünschens-
wert wären.
Wiewohl ich Style-Guide-Unkonformes schätze - bei der Funktion Programm-
ende wurde doch etwas zuviel des Guten getan. Zwar bewirkt, wie bei
Amos-Programmen üblich, die Tastenkombination Control und C den Ausstieg
aus China Tiles, aber es gibt noch eine andere, weniger brachiale, spe-
ziell für diesen Zweck eingerichtete Möglichkeit. Wenn sich auf dem
Bildschirm der Begrüßungs-Screen zeigt, was er erstens kurz nach dem La-
devorgang, zweitens nach Betätigung des Schalters Quit im Spiel und
drittens nach einer erfolgreich gestalteten Partie und einem Klick auf
die linke Maustaste tut, erscheint nicht etwa ein entsprechend kenntlich
gemachter Schalter, ein konventionelles Close-Gadget wird vergeblich ge-
sucht, auch ein Druck auf Esc, Q oder dergleichen bleibt wirkungslos,
nein, der Mauspfeil muß in den oberen Bereich gebracht (quasi zur Titel-
leiste, die in der Darstellung nicht als solche erkennbar ist) und die
rechte Maustaste gedrückt werden. Dann, tatsächlich, entschwindet dieser
Shanghai-Klone aus dem Rechner